Schützenkompanie Thaur

Federschmuck auf dem Schützenhut

EBezSchMjr Josef ROILO SchMjr Emmerich STEINWENDER

Als  vor  langer  Zeit  das Volk von Tirol seine Freiheit begehrte und nach langer  Vorbereitung  und  hartem  Kampf sie auch erreichte, machte man den Adler  als  den  ungekrönten  Herrscher der Lüfte zum Vorbild der Freiheit. Schützen  und  Jäger  haben  sich  stets einen Adlerflaum, eine Adlerfeder, einen  einfachen  oder  doppelten  Spielhahnstoß,  eine  Geier-  oder weiße Hahnenfeder  als  Zeichen  der  Treffsicherheit auf den Hut gesteckt. Nicht jedem  Schützen  war  es  damals vergönnt, solche Trophäen zu erreichen. Er brauchte  große Treffsicherheit, einen Adler mit der Armbrust abzuschießen.

Wenn  daher  ein Schütze ein solches Gestecke am Hute trug, so erkannte man gleich  in  ihm  den  treffsicheren  Schützen. Als die Einfälle feindlicher Truppen  ins  Land  erfolgten,  gründeten  sich die Schützenkompanien. Jede dieser  Kompanien trug ihre besondere Federart am Hute. Im Laufe der Kämpfe haben  sich  Schützen  mit  Spielhahnfedern  ganz  besonders bewährt und so wurden die Leute als Robler bezeichnet. Robler waren Draufgänger, rauf- und kampfgewohnte   Burschen   und   Männer,  die  mit  Wucht  dreinfuhren.  So entwickelten   sich   mit   der   Zeit   folgende   Kennzeichnungen  anhand unterschiedlicher   Federarten   :

Besonders   ziel-   und   treffsichere Hochgebirgsschützen  und  Jäger  trugen  den  Adlerflaum  als  Zeichen  des scharfen  Auges  und als Symbol des Freiheitskampfes.

Die Schwungfedern des Adlers  hatte  sich  der  besonders  tapfere,  mutige  und draufgängerische Speckbacher  aufgesteckt,  sie  werden  daher  als  Symbol seiner Mannesart getragen. Geierschwungfedern  ersetzten  später  oft  die Adlerfedern.

Die einzelne  krumme  Spielhahnfeder  steckte  sich jeder schneidige Bursch auf seinen  Hut.

Den halben Spielhahnstoß hatte manche Kompanie als Zeichen der Schneid  aufgesteckt  und  einen  ganzen  Stoß  trug stets der Anführer der Kompanie. Doch gab es und gibt es auch heute noch ganze Kompanien, die den vollen  Spielhahnstoß  tragen.

Die  weiße  Hahnenfeder - und zwar immer in doppelter  Form  -  ist  das allgemeine Zeichen der Schützenschneid. Es ist noch  zu  erwähnen,  daß  zu  diesem  Paar  weißen Hahnenfedern von manchen Kompanien noch ein halber Spielhahnstoß getragen wurde, dies bedeutete, daß diese   Kompanie   sich   auch   als  Robler  im  Laufe  der  Gefechte  der Freiheitskriege  in  den  vorigen Jahrhunderten als tapfer erwiesen hat.

Im letzten  Jahrhundert  und  auch  in  heutiger  Zeit haben sich die Schützen Federn  kaufen  müssen,  um traditionsgemäß dieses Schneidzeichen tragen zu können.   Dieses  Zeichen  des  Mutes  wurde  späterhin  auch  vom  Militär übernommen  und so haben die Schützenregimenter einen halben Spielhahnstoß, nach vorne schauend getragen.